Unterwasserschiff-Refit: Woraus besteht der Neuaufbau?

(Dies ist ein Teilartikel zu Refit des Unterwasserschiffes bei einem Stahlschiff)

Nachdem entfernen der alten Beschichtung ist die Grundlage nun der blanke, aufgeraute Stahl, auf dem nun ein Neuaufbau der Beschichtung aufgetragen wird.

Grundsätzlicher Aufbau

Das Beschichtungssystem für das Unterwasserschiff eines Stahlschiffes besteht grundsätzlich aus:
1.        Korrosionsschutz (mit Zink)
2.        Wassersperre („Primer“, dichtet den Rumpf gegen das umgebende Wasser ab)
3.        Antifouling

Schnelle Beschichtung des blanken Stahls

In jedem Fall ist es sehr wichtig, blanken Stahl innerhalb von wenigen Stunden mit einem Korrosionsschutz zu versehen. Es ist nicht ratsam, den ganzen Rumpf auf einmal blank zu machen und dann erst zu beschichten. Vielmehr sollte man sich Teilstücke vornehmen, bei denen die alte Beschichtung abgetragen und dann sofort neu beschichtet wird. Die Größe der Teilstücke sollte also so gewählt werden, dass die Neu-Beschichtung nach ein, zwei Stunden erfolgen kann.

Anders ist es natürlich, wenn man die Gelegenheit hat, in einer klimatisierten Halle den ganzen Rumpf auf einmal sandzustrahlen und damit so schnell fertig wird, dass die erste Beschichtung noch am gleichen Tage erfolgen kann. 

Voraussetzungen für Beschichtungen

Für jede Beschichtung muss auf die Tageszeit und klimatische Bedingungen geachtet werden: abends ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel höher als am Tage, dann darf keine Beschichtung mehr aufgetragen werden. Oder anders herum: die Beschichtung sollte im Zeitraum von Mittag bis Nachmittag durchgeführt werden.

Wie bei Beschichtungen üblich muss auf die Luftfeuchte und den Taupunkt geachtet werden:

  • Luftfeuchte möglichst unter 75%, je nach Beschichtungsmaterial können auch bis 80% noch akzeptabel sein. Näheres sollte im Datenblatt des Materials bzw. der Farbe stehen.
  • Die Lufttemperatur sollte mindestens 2 Grad über dem Taupunkt liegen.
  • Das zu beschichtende Unterwasserschiff sollte nicht kälter als die Luft sein, also ebenfalls mindestens 3 Grad über dem Taupunkt.

Luftfeuchte und Taupunkt kann man über die Wetterdienste erfahren, z.B. über die iPhone/iPad App „Weather Pro“.

Für die Erst-Beschichtung von blankem Stahl mit Zink-Korrosionsschutz gibt es noch weitere Voraussetzungen:

  • Der blanke Stahl darf nur so kurz wie möglich ungeschützt an der Luft sein (max. einige Stunden).
  • Den Stahl möglichst noch mit Azeton entfetten.
  • Der Stahl muss so rau sein, als wäre er sandgestrahlt. Auf ganz glattem Stahl haftet die Beschichtung nicht.
  • Je nach Material muss mit der Rolle oder einem Pinsel aufgetragen werden – z.B. erfordert Zinga den Auftrag mit einem Pinsel, damit die Beschichtung in die Poren des Stahls „einmassiert“ wird.

 

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