Details zum Stahlverdränger MY Xenia

Hier einige Details zu unserem ehemalige Stahlverdränger MY Xenia (unser jetziges Schiff ist die JULIUS):

Der holländische Stahlverdränger Xenia
Der holländische Stahlverdränger Xenia

Allgemeine Daten des Stahlverdrängers

Hersteller: de Groot
Baujahr: 1974
Material: Stahl
Gewicht: ca. 14 Tonnen
Länge: knapp 12 Meter
Breite: 3,7 Meter
Tiefgang: 1,2 Meter
Motoren: 2 x Mercedes Benz OM 312 mit jeweils ungefähr 90 PS.
Verbrauch: bei Marschfahrt von 6,5 bis 7 Knoten mit beiden Maschinen 7-8 Liter pro Stunde, das macht ungefähr 1,1 Liter pro Seemeile.

Aufbau

Dieser Stahlverdränger hat eine Bugkajüte mit zwei Kojen, die ideal für die Kinder sind aber in der auch Erwachsene gut schlafen können.
Dahinter kommt die Pantry mit einem Gasherd und zwei Spülen. Daneben die Dinette, wo vier Erwachsene sehr bequem Essen können.
Mitschiffs ist dann der Steuerstand mit den Instrumenten und der Navigation, an Steuerbord gibts noch einen bequemen Beifahrer-Sitz.
Hinter dem Steuerstand ist die Sitzecke im Salon.
Achtern schließlich ist die Eignerkajüte mit einem breiten Bett (1,4m) und an Backbord noch einem weiterem Bett.
Von der Eignerkajüte aus geht das Bad mit Toilette, aber noch ohne Dusche, ab.

Außen auf gibts es noch einen Außersteuerstand und dahinter das Achterdeck mit 2,4m x 1,8m Größe.

Technik

Eine der Vorteile eines Motorboots ist einerseits der schiere Platz, um alle möglichen nützlichen und netten technischen Einrichtungen unterzubringen, und andererseits die Tatsache, dass einfach erheblich mehr Strom als auf einem Segelboot zur Verfügung steht. Es können einfach mehr Batterien untergebracht werden, und diese werden bei jedem Fahrt auch geladen, so dass sie eigentlich immer voll sind.

Die navigatorische Technik bestand aus:

  • Fluxgate Kompass von Raymarine am Geräteträger
  • Sony Laptop mit Touchscreen, daran angeschlossen ein GPS und AIS Empfänger sowie ein NMEA 0183 Multiplexer. Auf dem System läuft als Navigationssoftware der Coastal Explorer von Rose Point.
  • Seekarten (digital und auf Papier) vom NV Verlag und Navionics
  • Raymarine Radaranlage (418HD) mit e7 Multifunktionsdisplay
  • Airmar Triducer für Tiefe, Wassertemperatur und Geschwindigkeit durchs Wasser
  • UKW Funkgerät Lowrance LVR-880
  • AIS Empfänger weatherdock AIS-IS, Anzeige der AIS Daten auf dem Navigationsrechner und dem e7
  • Autopilot Raymarine SPX-5 mit Bedieninstrument p90
  • iPad Mini für Ankeralarm, führen eines elektronischen Logbuchs und diverse Helferlein

Da man davon ausgehen muss, dass ein Computersystem ausfällt, hat auch der Raymarine e7 aktuelle Karten (Navionics). Und für den absoluten Notfall stehen daneben natürlich immer noch die Papierseekarten mit Besteck zur Verfügung.

Sicherheit und Ankergeschirr

  • UKW Funkgerät mit DSC und eigenem GPS Sensor
  • Zusätzliches UKW Handfunkgerät
  • Sorgleine rund ums Schiff, um sich bei Bedarf mit dem Lifebelt einpicken zu können
  • die üblichen Signalmittel
  • natürlich Rettungswesten für jedes Crewmitglied und Gäste
  • Rettungsschlinge für Mann-über-Bord Situationen
  • Leiter, um jemanden seitlich an Bord aufnehmen zu können
  • Hauptanker: Jambo 30kg mit 30m Kette und 50m Leine auf einer manuellen Ankerwinsch
  • Heckanker: Delta 15kg mit 10m Kettenvorlauf und 2 x 30m Leine

Die Schiffsüberwachung umfasst:

  • Instrumente für Drehzahl, Öldruck und Kühlwassertemperatur je Maschine
  • Nasa EX-1 Abgastemperaturanzeige und -alarm für jede Maschine
  • Voltmeter für die Starterbatterien
  • Victron Batteriemonitore für 12V und 24V System
  • Ladekontrolle für die Lichtmaschinen
  • Rückfahrkamera montiert am Geräteträger mit Bildschirm am Instrumentenpanel
  • Außen ein Garmin Anzeigeinstrument für diverse Daten, die über das NMEA Netzwerk übertragen werden

Stromerzeugung und Batterien:

  • 2 x 140Ah Starterbatterien Exide Heavy Duty, parallel geschaltet
  • 1 x 230Ah Verbrauchbatterie Exide Multicraft
  • 2 x 140Ah Batterien in Serie geschaltet, um ein 24V System zu erhalten (für Kühlschrank und Kühlbox)
  • 1 x 12V Lichtmaschine 70A an Stb Maschine
  • 1 x 12V Lichtmaschine ca. 20A an Bb Maschine (Original LiMa zum OM-312 Motor)
  • 1 x 24V Lichtmaschine an Bb Maschine
  • Die beiden 12V Lichtmaschinen sind parallel an einen Sterling Power A2B Lader angeschlossen, über den die Verbraucherbatterie mit IOUU-Kennlinie und die Starterbatterien herkömmlich geladen werden.
  • 2 x 100 Watt Solarmodule für das 24V Batteriesystem
  • Batterie-zu-Batterie-Lader, um Strom vom 24V System in das 12V System pumpen zu können

Hotelfunktionen

  • Druckwassersystem (allerdings bisher nur kalt) mit 300 Liter Wassertank
  • Wasserfilter (Evers), um aus einem Hahn immer Trinkwasserqualität zu bekommen
  • 1 x Kompressorkühlschrank und 1 x Kompressor-Kühltruhe, die bei Bedarf bis -18° tiefkühlen kann
  • Webasto Dieselheizung mit Luftaustritten im ganzen Schiff
  • thermostatgeregelter kleiner Heizlüfter in der Bugkajüte um bei Bedarf mit Landstrom zu heizen
  • weiterer transportabler, leiser Heizlüfter um bei Bedarf mit Landstrom zu heizen
  • USB-Ladeeinrichtung zum laden von iPhone & Co
  • 12V Steckdose mit passendem Netzteil für das Macbook
  • leistungsstarke WLAN Antenne
  • Sony Radio mit abnehmbarem Bedienteil (Diebstahlschutz) und iPhone Anschluss

Darüber hinaus gibt es noch diverse Details, die hier zu weit führen würden.

Verbleib des Stahlverdrängers Xenia

Die Xenia haben wir Anfang 2015 in Hamburg verkauft, wo sie – Stand 2016 – auch noch unterwegs ist. Wir sind nun mit der JULIUS unterwegs.

Weitere Bilder

Innensteuerstand mit Radpilot, Raymarine Plotter, PC-Navigation, Rückfahrkamera...
Innensteuerstand mit Radpilot, Raymarine Plotter, PC-Navigation, Rückfahrkamera…

Der Salon des Stahlverdrängers Xenia
Der Salon des Stahlverdrängers Xenia
Essbereich für vier Personen
Essbereich für vier Personen
Bugkajüte
Bugkajüte
Der Außensteuerstand
Der Außensteuerstand
Die Xenia in Fahrt
Die Xenia in Fahrt

3 Kommentare zu “Details zum Stahlverdränger MY Xenia

  1. Hermann

    Hallo Julian,

    ich möchte den Radpiloten an meiner Blauwen Hand Stahlyacht (11,7m) einbauen
    und habe eine Frage zur Installation in deiner damaligen Xenia.

    Wenn ich das richtig gelesen habe, hatte die Xenia genau wie mein Stahldampfer 2 Steuerstände mit hydraulischen Antrieb. Bei mir sind die beiden Steuerräder unabhängig von einander drehbar. D. h. das jeweils unbenutze Rad bleibt jeweils in der letzten Stellung stehen.

    An einem der beiden Steuerräder (innen) soll der Radpilot montiert werden.
    War an deiner Ruderanlage auch ein Ruderlagengeber speziell für den Radpiloten notwendig?

    Gruß Hermann

    1. Julian Buß

      Hallo Hermann,

      ja, bei mir waren auch beide unabhängig voneinander drehbar und ja, den Ruderlagegeber hatte ich meiner Erinnerung nach installiert. Das halte ich auch für wichtig, der Pilot muss schon genau wissen, wo das Ruder gerade steht.

      Viel Erfolg!

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